Häufige Fragen zur kirchlichen Hochzeit
Spannende Anregungen, kreative Ideen und aktive Tipps für die Beziehungsqualität in eurer Ehe. Für alle, die frisch oder auch schon ein bisschen länger verheiratet sind.
Kirchlich heiraten – häufig gestellte Fragen
Seid ihr schon mitten in der Planung Eurer Hochzeit oder sammelt Ihr erst einmal Infos zur kirchlichen Hochzeit: Hier könnt Ihr Euch schon einmal vorab informieren. Besprecht aber alles in Ruhe gemeinsam mit Eurem Trau-Priester oder ‑diakon.
An welche Pfarrei müssen wir uns wenden?
Zuständig ist immer die Pfarrei, in der Ihr Euren Wohnsitz habt. In Eurer katholischen Kirche vor Ort findet Ihr Informationen dazu, wo das Pfarrbüro ist und zu welchen Zeiten es geöffnet hat. Dort wird Euch weitergeholfen. Natürlich könnte Ihr Euch an jeden Seelsorger wenden, den Ihr kennt und mit ihm Eure Fragen besprechen. Ein wichtiger Tipp: Vereinbart frühzeitig einen Termin für ein Traugespräch, am besten etwa 1 Jahr im Voraus.
Wir wollen gern auswärts heiraten: Ist das möglich?
Natürlich! Kein Problem: Wendet Euch an Euren Ortspfarrer, von dem Ihr eine Überweisung in die Traupfarrei erhalten und der Euch in Detailfragen gern weiterhilft.
Hochzeitsplanung: Wieviel Vorlauf brauchen wir?
Hier gibt es natürlich viele Details, die zu berücksichtigen sind. Generell gilt: Frühzeitig mit dem Trauseelsorger sprechen und Euren Wunschtermin und ‑ort klären! Denn von Frühjahr bis Sommer ist Hochzeitshochsaison ;)
Benötigen wir besondere Dokumente?
Als katholischer Partner benötigt Ihr einen Taufschein, um Euch für die Trauung anmelden zu können. Den erhaltet Ihr in der Pfarrei, in der Ihr getauft worden seid. Der Taufschein darf nicht älter als sechs Monate sein – rückwärts gerechnet von Eurem Hochzeitstermin. Mehr Infos gibt es im Pfarrbüro. Bist Du als Partner nicht katholisch? Dann musst Du eine eidestattlichen Erklärung darüber abgeben, dass Du ledig bist: dies geschieht gemeinsam mit dem Priester oder Diakon, der mit Euch das Traugespräch führt.
Mit welchen Kosten müssen wir rechnen?
Das ist ein weites Feld. Was aber konkret den Akt der kirchlichen Trauung angeht, so ist dies kostenlos, denn Ihr spendet Euch das Sakrament der Ehe „im Angesicht Gottes und vor seiner Kirche” selber. Es gibt daneben aber häufig Gebühren für die Nutzung des Kirchenraumes, den Blumenschmuck, den Organisten usw. Von Ort zu Ort ist dies verschieden – Infos hierzu erhaltet Ihr im örtlichen Pfarrbüro oder von Eurem Traupriester oder –diakon.
Müssen wir gefirmt sein, um heiraten zu können?
Grundsätzlich könnt Ihr kirchlich heiraten, wenn keine Gründe vorliegen, die eine Trauung ausschließen. Im Gespräch mit dem Traupriester oder –diakon wird auch auf die Bedeutung der Sakramente hingewiesen werden, u.a. auf die Firmung. Dies ist ein wertvolles Sakrament der Stärkung im Hl. Geist, dass Ihr gern als Erwachsene empfangen könnt. Es eröffnet einen tiefen Zugang zu der Wirklichkeit, dass wir Menschen zu allererst von Gott geliebt und angenommen sind. Das bedeutet eine große Portion Urvertrauen!
Müssen wir unbedingt einen Ehevorbereitungskurs machen und ein Traugespräch führen?
Ein Traugespräch müsst Ihr mit dem Traupriester oder –diakon immer führen, da es auch um formale Fragen geht, die im Trauungsprotokoll erfasst und kirchenrechtlich vermerkt werden müssen, denn die Trauung ist ein verbindlicher Akt. Damit verbunden ist auch die Zusage Eurer kirchlichen Trauung durch den Traugeistlichen. Wichtig ist jedoch, dass Ihr verstehen könnt, worin die tiefe Bedeutung des Ehesakramentes liegt und welches Eheverständnis Eurer Trauung zugrunde liegt. Daneben gibt es verschiedene andere Themen, die eine eheliche Beziehung prägen und so reich und besonders machen. Und – nicht zuletzt – gibt es sicher Fragen zur Gestaltung des Traugottesdienstes. Hierfür bietet ein Ehevorbereitungstag eine schöne Gelegenheit für Euch beide, um Euch als Paar gemeinsam mit anderen ganz bewusst auf Eure Hochzeit einzustimmen. Diese Chance solltet Ihr Euch nicht entgehen lassen.
Können wir auch „ökumenisch heiraten”?
Grundsätzlich ist dies möglich, allerdings gibt es keine ökumenische Trauung an sich! Dh. Ihr könnte beide verschiedenen Konfessionen angehören, also katholisch und evangelisch sein. Aber Ihr müsst Euch entscheiden, ob ihr entweder nach katholischem oder z.B. nach evangelischem Ritus heiraten wollt. Besprecht dies mit Eurem Traugeistlichen. Hier könnt Ihr auch darüber reden, wie die oder der Geistliche der jeweils anderen Konfession sich im Traugottesdienst beteiligen kann. Eine gute Hilfe für diese Entscheidung ist vielleicht, wenn Ihr Euch fragt, welcher Partner die stärkere religiöse Bindung hat.
Kann ich meine/-n PartnerIn kirchlich heiraten, auch wenn sie/er nicht getauft ist?
Ja! Hierfür gibt es eine besondere feierliche Form des Traugottesdienstes, welche die Gewissensfreieheit des ungetauften Partners berücksichtigt. Natürlich muss das katholische Eheverständnis gewahrt bleiben.
Können wir auch kirchlich heiraten, wenn ein Partner aus der Kirche ausgetreten ist?
Voraussetzung für eine kirchliche Trauung ist die Taufe, deren Gültigkeit immer besteht!
Wichtig ist es, dass Ihr als Paar miteinander klärt, ob der nicht getaufte Partner die katholische Taufe und Erziehung der gemeinsamen Kinder mittragen will. Nähere Infos erhaltet Ihr im Traugespräch.
Stimmt es, dass wir wegen einer früheren Ehe nicht mehr getraut werden?
Für die katholische Kirche gilt jedes Ja-Wort vor Gott in Form eines kirchlichen Eheversprechens unbedingt: Gott hat uns seine Liebe und Treue ein für alle Mal versprochen und nimmt sie nicht mehr zurück. Das gilt genauso für unser sakramentales Versprechen, ob Katholik oder nicht. Einer Scheidung kann die Kirche daher nicht zustimmen. Es gibt allerdings Einzelfälle, in denen eine Trauung trotzdem möglich ist. Die bereits bestehende „Vorehe“ wird dann sorgfältig und in Ruhe geprüft. Das kann bis zu zwei Jahren dauern, da hier das katholische Eheverständnis und kirchenrechtliche Fragen eingehend Berücksichtigung finden, um der jeweiligen Situation gerecht zu werden. Ansprechbar ist hierfür jeder Seelsorger oder die diözesanen Ansprechpartner.
Müssen unsere Trauzeugen katholisch oder getauft sein?
Das ist wünschenswert aber nicht rechtlich notwendig. Es macht jedoch Sinn, christliche Trauzeugen zu wählen, da sie zu Zeugen einer christlichen Eheschließung bestellt sind.
Trauzeugen müssen mindestens 14 Jahre alt sein.
Können wir rein kirchlich heiraten oder müssen wir vorher zum Standesamt?
Seit 2009 ist dies in Deutschland möglich. Allerdings würde eine kirchliche Trauung dann auch nur innerkirchlich relevant sein. Vor dem Staat wärt Ihr nach wie vor unverheiratet, hättet also keinerlei Anspruch auf Regelungen bzgl. Namensrecht, Steuervorteile, Unterhaltsansprüche, Rentenansprüche, Auskunft bei schweren Erkrankungen des Partners usw.
Über diese Implikationen müsst Ihr Euch klar sein und dies dem Traugeistlichen schriftlich bestätigen, der dann wiederum beim Ortsbischof um eine Unbedenklichkeitserklärung bitten muss.
Dürfen wir den Traugottesdienst mitgestalten?
Natürlich. Das gilt insbesondere für die Auswahl der biblischen Lesungen und des Evangeliums, der Lieder, Musik und Fürbitten. Die Liturgie der Trauung bietet hierfür den entsprechenden verbindlichen Rahmen. Auch hier gilt: Besprecht Euch mit Eurem Trauseelsorger!
Was ist, wenn wir nicht wissen, wie man Gottesdienste gestalten kann?
Dann greift einfach auf den reichen Schatz der kirchlichen Tradition zurück! Hier findet Ihr sicher Texte und Lieder, die Euch ansprechen. Ihr könnt dies nach Absprache auch dem Traupriester oder –diakon überlassen. Er wird Euch hilfreich zur Seite stehen.
Können wir während des Trauungsgottesdienstes fotografieren oder filmen?
Das ist in der Regel kein Problem. Allerdings sollte hier ein gutes Gespür für den besonderen Rahmen des Trauungsgottesdienstes vorhanden sein. Dies beginnt bei der Kleidung, dem zurückhaltenden Gebrauch von Blitzlicht und dezenten Bewegungen im Kirchenraum. Es hat sich bewährt, gezielt einen Fotografen zu beauftragen, der professionell dafür sorgt, dass gelungene Bilder oder Filme von Eurer Hochzeit entstehen, zur Erinnerung an diesen unvergesslichen Tag!
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Wir helfen Ihnen gerne.
Florian Kandler
Referent für Sakramentenpastoral und Ehe-Familie-Kinder