Pastoral-struktureller Erneuerungsprozess
2014 wurde die pastoral-strukturelle Erneuerung im Bistum Passau auf den Weg gebracht. Mit Themen wie der "Neuevangelisierung", "Firmung ab 16", den "Visitationen", dem Startschuss für die "Verwaltungszentren" und "Pastoralen Räumen" trägt der Prozess bereits viele Früchte.
Unser Bistum: Glaube lebt. Gemeinsam neu Kirche sein. Von Bischof Stefan Oster SDB ins Leben gerufen, reagiert das Bistum Passau mit dem pastoral-strukturellen Erneuerungsprozess, auf die veränderten Bedingungen der heutigen Zeit.
Der neue missionarische Aufbruch der Kirche, wie ihn Papst Franziskus und die deutschen Bischöfe fordern, hat auch im Bistum Passau Fahrt aufgenommen. Für eine Neuausrichtung der Seelsorge ist die Förderung der Verantwortung aller Getauften nötiger denn je. Äußerlich erkennbar ist der Wille zu einer grundlegenden Reform an der durch Bischof Stefan Oster bereits im Jahr 2014 einberufenen „Kommission für Neuevangelisierung“. Ein weiterer Baustein war die Einführung der “Verwaltungszentren“. Auch die “Visitationen”, zu denen der Bischof durch das Kirchenrecht verpflichtet ist, wurden mit Blick auf den missionarischen Aufbruch der Kirche von Passau völlig neu aufgestellt und sollen mit einem neuen pastoralen Konzept dazu beitragen, die geistliche und seelsorgliche Entwicklung der Pfarreien und Pfarrverbände zu unterstützen. Durch die Entwicklung sog. “Pastoraler Räume”, eine Art große Pfarrei, soll Glaube vor Ort in den Dekanaten mitsamt ihrer Pfarrverbände und den dazugehörigen Pfarreien gelebt werden.
Die Themen im pastoral-strukturellen Erneuerungsprozess
Die unterschiedlichen Bausteine sind Teil eines gemeinsamen pastoral-strukturellen Erneuerungsprozesses in der gesamten Diözese: ein Prozess für die Erneuerung der Pastoral in allen Bereichen und der Suche nach Strukturen, die dem pastoralen Wirken der Kirche dienen! Nach vielen Konsultationen, Beteiligungen vieler Gläubiger im Bistum und Beratungen in allen maßgeblichen Gremien waren die wichtigsten Grundlagen zu Beginn dieses Weges die folgenden:
- Kirche lebt vor Ort, daher sollen unsere Pfarreien und Pfarrverbände nach Möglichkeit bestehen bleiben. In Pastoralen Räumen sollen sich verschiedene, auch neue Formen des Glaubenslebens entwickeln.
- Vielfältige Verwaltungsaufgaben belasten Haupt- und Ehrenamtliche oft über Gebühr, daher sollen regionale Verwaltungszentren neuen Freiraum für die Seelsorge entstehen lassen.
- Entlang der Verwaltungszentren soll nach Formen von intensiverer Kooperation in der Pastoral und im gemeinschaftlichem Leben gesucht werden.
- Zentrale Orte geistlichen und gemeinschaftlichen Lebens sind unbedingt erwünscht, dürfen entstehen und sich entwickeln.
- Der gesamte Prozess soll organisch wachsen und gedeihen können.
Diese fünf Ergebnisse stehen als Eckpunkte in den so genannten Leitlinien, die für den Weg der pastoralen und strukturellen Erneuerung im Bistum Passau formuliert wurden – und die zusammen mit der Präambel „Mission und Auftrag“ von Bischof Stefan Oster veröffentlicht wurden.
Hier finden Sie die Leitlinien als Download:
Mission und Auftrag
Jesus erneuert uns – und die Welt. In der Kirche von Passau sind wir eine frohe, einladende und solidarische Glaubensgemeinschaft, die aus der Eucharistie lebt. Wir bekennen, dass uns in Jesus Christus allein Gottes Heil geschenkt ist und erkennen daher drei große Herausforderungen für heute und morgen: Gott um seiner selbst willen zu lieben, Jüngerschaft zu leben und den missionarischen Einsatz zu praktizieren.
„Wir haben die vielen Gespräche sowie Möglichkeiten der Begegnung und Beteiligung sehr ernst genommen, vieles ist eingeflossen, vieles wurde gehört und überdacht. Und deshalb haben die Texte „Mission und Auftrag“ sowie die „Leitlinien“ nun diesen Inhalt und diese Form“, betont Bischof Stefan.
„Die Verwaltung ist nie Selbstzweck, sondern hat immer dienende Funktion für die erste Aufgabe der Kirche: die Verkündigung des Evangeliums und die Seelsorge.”
Seelsorge gemeinsam neu gestalten
Pastoral-strukturelle Erneuerung bedingt eine Neuaufstellung des Seelsorgeamts
Das Leitwort zum pastoral-strukturellen Erneuerungsprozess, „Mission und Auftrag“, lieferte auch hier das Grundgerüst. „Meine Aufgabe als Hauptabteilungsleiter ist es, „Mission und Auftrag“ in der Abteilung wirksam werden zu lassen und so in die Seelsorgetätigkeit des Bistums hineinzutragen“, erklärt Domdekan Dr. Hans Bauernfeind. Vor diesem Hintergrund wurde das bisherige Bischöfliche Seelsorgeamt mit drei Abteilungen in die neue „Hauptabteilung V Seelsorge und Evangelisierung“ umgebaut.
Darin vereint sind:
- “Liturgie und Geistliches Leben” (Leitung: Domdekan Dr. Hans Bauernfeind)
- “Familienpastoral” (Leitung: Helene Uhrmann-Pauli)
- “Jugend- und Berufungspastoral” (Leitung: Domvikar Wolfgang de Jong)
- “Seelsorge und Begleitung” (Leitung: Domkapitular Gerhard Auer)
- “Räte, Verbände und Geistliche Bewegungen” (Leitung: Peter Oberleitner)
„Ein erstes großes Ziel ist es, mit den Pfarrverbänden und Pastoralen Räumen Grundhandlungen der Seelsorge zu besprechen“, erklärt der Seelsorgeamtsleiter. So könne man schließlich zielgenau das anbieten, was vor Ort gebraucht werde. Durch dieses Miteinander erhofft sich Dr. Bauernfeind eine gemeinsame Weiterentwicklung der Seelsorge. „Wir alle in der neuen Hauptabteilung freuen uns von Herzen auf diese Zusammenarbeit“, so Dr. Hans Bauernfeind.