Kirchliches Umweltmanagement
Kirchliches Umweltmanagement bedeutet: Innerhalb der Kirche glaubwürdig, nachhaltig und wirtschaftlich leben und handeln. So fordert es auch Papst Franziskus in seiner Enzyklika Laudato si von uns Christen.
„Als Kirche müssen wir uns daran messen lassen, was wir selber tun.”
Es braucht eine innerkirchliche Konsequenz, um auf die Zeichen der Zeit zu antworten. Diese Zeichen sind momentan eher negativ belegt und äußern sich in gesellschaftlichen Krisen, ungleicher Verteilung und problematischen Umweltentwicklungen.
Papst Franziskus beschreibt die Zusammenhänge wie folgt: “… Es gibt eine wirkliche ökologische Schuld – besonders zwischen dem Norden und dem Süden – im Zusammenhang mit Ungleichgewichten im Handel […] und mit dem im Laufe der Geschichte von einigen Ländern praktizierten unproportionierten Verbrauch der natürlichen Ressourcen. (LS 51)”
Aus diesem Grund fordert er ein Umdenken bei jedem Einzelnen: “Es geht schlicht darum, den Fortschritt neu zu definieren. Eine technologische und wirtschaftliche Entwicklung, die nicht eine bessere Welt und eine im Ganzen höhere Lebensqualität hinterlässt, kann nicht als Fortschritt betrachtet werden. (LS 194)”
Und er gibt Hoffnung: “Die Menschheit besitzt noch die Fähigkeit zusammenzuarbeiten, um unser gemeinsames Haus aufzubauen. (LS 13)”
Kirchliches Umweltmanagement
Umweltmanagement ist keine kirchliche Erfindung, sondern aus der Wirtschafswelt übernommen. Kirchliches Umweltmanagement orientiert sich an der europäischen Öko-Audit-Verordnung EMAS (Eco-Management und Audit-Scheme) und an den Vorgaben der internationalen Norm DIN RN ISO 14001 ff.
Der “Grüne Gockel” (innerkirchliche Bezeichnung für Umweltmanagement) entspricht nationalen und internationalen Normen. Erwerben können ihn Pfarreien, Bildungshäuser und kirchliche Einrichtungen. Man verpflichtet sich damit, die Umweltleistungen über das gesetzliche Maß hinaus zu verbessern und kontinuierlich zu optimieren. Der “Grüne Gockel” weist auf Missstände hin und ermöglicht so eine nachhaltige Verbesserung, unter Einbeziehung aller Beteiligter und der Kommunikation mit seiner Umwelt.
Papst Franziskus gibt klare und konstruktive Handlungsempfehlungen: “Darum ist es dringend geboten, politische Programme zu entwickeln, um in den kommenden Jahren den Ausstoß von Kohlendioxid und anderen stark verunreinigenden Gasen drastisch zu reduzieren, zum Beispiel indem man die Verbrennung von fossilen Kraftstoffen ersetzt und Quellen erneuerbarer Energie entwickelt. (LS 26)”
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Ausbildung zum Kirchlichen Umweltauditor
Der Ausbildungskurs zum Kirchlichen Umweltauditor im Bistum Passau läuft in vier Modulen ab. Man wird schließlich befähigt, ein Umweltmanagementsystem aufzubauen und professionell zu betreuen. Konkret: Pfarreien, Bildungshäuser, kirchliche Einrichtungen etc. können ihre Umweltleistungen in allen bedeutsamen Bereichen verbessern — durch eine systematische Vorgehensweise. Analysiert werden sowohl alle umweltrelevanten Kosten für Heizungsenergie, Strom, Wasser, Abfall und Beschaffung als auch die dazugehörigen rechtlichen Vorschriften.
Nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss sind die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer befähigt, Managementsysteme nach EMAS, bzw. “Grüner Gockel” zu begleiten und einzuführen. Die Ausbildung wird getragen vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, in Zusammenarbeit mit den bayerischen Bistümern. In Passau wird sie von der Katholischer Erwachsenenbildung und dem Umweltbeauftragten Josef Holzbauer.
Anfragen können Sie jederzeit an das Umweltreferat richten.
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Das "Kirchliche" am Kirchlichen Umweltmanagement
Pfarrer Klaus Breyer, ehemaliger Projektleiter “Kirchliches Umweltmanagement — Grüner Hahn” beschreibt das in seiner Publikation folgendermaßen:
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Wir helfen Ihnen gerne.
Verena Holzbauer
Leitung Stabstelle Umwelt und Gemeinwohlorientierung