Geschichte des Doms
Der Stephansdom in Passau ist die Mutterkirche des Donau-Ostens.
Bereits um das Jahr 450 ist eine Kirche in der spätantiken Stadt Batavis bezeugt. Ob die Kirche des ersten kanonischen Passauer Bischofs Vivilo bereits auf dem Domberg stand oder im Bereich von Niedernburg, ist noch unklar. Zumindest seit dem Ende des 8. Jahrhunderts ist an der heutigen Stelle eine als Basilika bezeichnete Bischofskirche quellenmäßig belegt. Bis zum heutigen Baubestand können mehrere Perioden unterschieden werden: die agilolfingische/karolingische Bischofskirche, der Pilgrimsche Dom, das gotische Langhaus, der spätgotische Ostbau (1407−1590) und schließlich der zwischen 1668 und 1698 erneuerte Dom im Stil des Barocks, wie wir ihn kennen.
Bei einem verheerenden Stadtbrand im Jahr 1662 wurde der gotische Dom schwer beschädigt. Als Folge dieses Brandes stürzten wenige Wochen später drei nördliche Mittelschiffpfeiler und die damit verbundenen Gewölbe des Haupt- und des nördlichen Seitenschiffs ein. Erhalten blieb nach diesem Unglück nur das Querhaus und der spätgotische Ostteil, der als solcher auch heute noch vom östlich gelegenen Residenzplatz erkennbar ist.
Unter Bischof Wenzeslaus Graf von Thun (1664 – 1673) begann 1668 der barocke Wiederaufbau der Passauer Kathedrale. Als Dombaumeister wurde der italienische Architekt Carlo Lurago nach Passau berufen, als Stuckateur wurde der ebenso aus Italien stammende Giovanni Battista Carlone unter Vertrag genommen. 1679 wird Carpoforo Tencalla mit der Freskierung des Domes beauftragt, später übernimmt Matthias Rauchmiller aus Wien die Gestaltung der Fresken in den Seitenschiffen und nach dessen Tod setzt Carlo Antonio Bussi aus Bissone diese Arbeit fort.