Die Kirchenglocken des Passauer Stadtgeläuts
Die wunderbare Harmonie der Passauer Glocken, in unterschiedlichsten Kombinationen, war erstmals vom 2. bis 5. Oktober 2019 an ausgewählten Standorten im Stadtgebiet zu hören. Jetzt erklingen sie hier in unserer Glockendatenbank.
Der Großteil der Passauer Kirchenglocken ist klanglich aufeinander abgestimmt und bildet im beeindrucken- den Gesamtklang, der über der ganzen Altstadt schwebt, eine leicht vertiefte E‑Dur Tonleiter. Den Kern bilden dabei der Dom St. Stephan, die Innstadt-Kirche, Kloster Niedernburg, St. Nikola und mit einzelnen Glocken das Kloster Maria-Hilf. Auch im Außenbereich der Stadt ist das große Geläut mit Heining, Hacklberg, St. Peter und Auerbach weitergeführt, im Zusammenklang aber nicht hörbar. Insgesamt sind in der Stadt Passau rund 90 kath. Kirchenglocken mit einem Gesamtgewicht von ca. 85 t zu hören. Musikalisch harmonieren können etwa 50 Glocken, die sich v. a. auf den Altstadtbereich konzentrieren. Initiiert von Peter Griesbacher (1864 – 1933) wurde das Passauer Stadtgeläut von Max Tremmel (1902 – 1980) weitergeführt und über die Jahre bis heute ausgebaut.
Hier können Sie verschiedene Glocken aus dem Passauer Stadtgeläut miteinander kombinieren:
Passau, Dom St. Stephan


Die prominenteste Vertreterin des achtstimmigen Domgeläutes ist die 7750 kg schwere Pummerin mit einem Durchmesser von 2,32 m. Sie wurde 1951 als größte Glocke Süddeutschlands von Perner gegossen. Im Südturm über ihr hängt mit der Stürmerin die älteste Glocke im Dom. Sie wurde 1733 von Drackh gegossen, wiegt 5,3 t und beeindruckt durch Ihren schweren, wuchtigen Klang auf a0. Im Jahr 1999 wurde das Geläut durch den Ton g0 mit der 6 t schweren Misericordia erweitert. Die tiefe Halbtonreibung mit dem fis0 der Pummerin ist für den Hörer nahezu greifbar. In der oberen Glockenstube des Nordturms befinden sich über der Misericordia die vier „kleineren“ von L. Lorenz 1896/1897 gegossenen Glocken ab 3,4 t Gewicht und eine fünfte Glocke von Perner mit 500 kg, die Konrad-Glocke.
Passau, St. Paul
Ebenfalls aus dem Hause Jacomini stammen drei Glocken in St. Paul ab 1,7 t aufwärts. Sie wurden im 2. Weltkrieg abgenommen und sind durch glückliche Fügung 1949 wieder vom Hamburger Glockenfriedhof zurückgekehrt. Die größte Glocke des Geläutes ist die 3,6 t schwere Paulus-Glocke der Fa. Perner. Sie wurde aus dem Metall der zersprungen aus dem Krieg zurückgekehrten Loreto-Glocke gegossen und trägt die Inschrift: „(…) Ich war eine Ballista. P. A. Jacomini, Ratsherr in Passau, schuf mich 1777. Zu Kriegszwecken wurde ich 1942 vom Turm geraubt. Zersprungen kehrte ich aus dem Krieg zurück. Der Künstler Rudolf Perner (…) goß mich neu (…) im heiligen Jahr der Kirche 1950.“ Aus der Gusszeit der historischen Glocken stammt auch der wertvolle 1778 gefertige Glockenstuhl.
Maria-Hilf, Maria-Heimsuchung
Innstadt, St. Gertraud und St. Severin
Niedernburg/Klosterwinkel, Heilig-Kreuz und St. Pantaleon
St. Nikola



Kirchen außerhalb Kerngebiet
Folgende Glocken sind im Stadtgeläut hörbar, befinden sich aber außerhalb des Kerngebiets.
Heining, St. Severin
Hacklberg, St. Konrad






St. Peter
Auerbach, St. Josef
Passauer Stadtgeläut - Die Eröffnung am 2. Oktober
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Rudolf Bürgermeister
Regionalkantor/Glockensachverständiger/Dienstsitz: Fürstenzell