2025
Samstag
08.03.
 

Freitag
25.04.
Künstler +Seelsorge

Ausstellung | Francesco Visentini

„Segno di croce“ – Kreuzzeichen

Passau, Spectrum Kirche

Fran­ces­co Visen­ti­nis Wer­ke stel­len einen Ver­such dar, die tra­di­tio­nel­len The­men der Sakral­kunst durch eine Neu­in­ter­pre­ta­ti­on bibli­scher Tex­te auf tief­grün­di­ge und manch­mal unge­wöhn­li­che Wei­se neu zu bear­bei­ten. Sei­ne wich­tigs­ten Bezugs­punk­te für die­ses Werk sind Jean Guit­ton – aus künst­le­ri­scher Sicht – und Ser­gio Quin­zio – aus theo­lo­gi­scher Sicht. Der Blick ist immer​„seit­lich“, als wür­de der Blick gedan­ken­ver­lo­ren auf den weni­ger ori­gi­na­len Momen­ten und Cha­rak­te­ren der Geschich­te ruhen.

Ver­nis­sa­ge:

8. März 2025, 17 Uhr

Ein­füh­rung:

Car­me­la Peruc­chet­ti

Musik:

Julia Renz Köck, Gesang | Mari­us Schwem­mer, Orgel

Aus­tel­lungs­dau­er:

10. März – 25. April 2025

Öff­nungs­zei­ten:

Mo bis Fr von 9 – 16 Uhr, an den Wochen­en­den nach tel. Anmel­dung: +49 851 931 44 – 0

Künstler:

Francesco Visentini

Kooperationspartner:

KünstlerSeelsorge der Diözese Passau

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Francesco Visentini Portrait

Der jun­ge Fran­ces­co Visen­ti­ni aus Bre­scia hat für den von ihm geschaf­fe­nen Kreuz­weg nicht den tra­di­tio­nel­len, son­dern den von der Bibel vor­ge­zeich­ne­ten Lei­dens­weg gewählt. Sei­ne Ter­ra­cot­ta­plas­ti­ken muten eher wie in Ter­ra­cot­ta hin­ein gehauch­te Zeich­nun­gen und weni­ger wie ein klas­si­sches Reli­ef an. Durch die­se Gestal­tung las­sen sie dem Betrach­ter dan­kens­wer­ter­wei­se frei­en Raum für die per­sön­li­che Medi­ta­ti­on des Lei­dens Jesu.

Visen­ti­nis Kreuz­weg führt uns vor Augen, dass will­kür­li­che Ver­haf­tung, Abur­tei­lung, Fol­ter und Mord damals wie heu­te unend­li­ches Leid über die Mensch­heit bringt und gera­de­zu nach gött­li­cher Gerech­tig­keit schreit. Der Evan­ge­list Mat­thä­us, den er mehr­fach zitiert, weiß zu berich­ten, dass Jesus mit dem Schrei Mein Gott, mein Gott, war­um hast du mich ver­las­sen?“ starb. Im Ange­sicht von Ausch­witz (80 Jah­re der Befrei­ung) lau­tet der Schrei: Gott, wo warst Du?“ Die aus­blei­ben­de Ant­wort fodert uns aufs Äußers­te her­aus – auch heu­te noch. Möge die­ser Schrei uns zu einem Zeit­punkt aus dem Schlum­mer auf­schre­cken, da Des­po­ten und Olig­ar­chen sich anschi­cken die Welt in ihrem, nicht in des Vol­kes Sin­ne neu zu ordnen.

Text: Mons. Dr. Bern­hard Kirchgessner